Der DeLonghi Magnifica Evo One Touch im Test

De’Longhi hat sich dazu entschlossen, mit der Magnifica Evo-Linie ein paar zusätzliche Modelle zu seinen aktuellen vollautomatischen Espressomaschinen anzubieten. Die Magnifica Evo ist als Einstiegsmaschine für Kaffee- und Espressoliebhaber gedacht, die ihren Kaffee zu Hause zubereiten wollen, anstatt unnötig viel Zeit und Geld zu verschwenden, um in ein Café zu gehen, wenn sie mal wieder einen leckeren Milchkaffee trinken wollen.

Es gibt jedoch zwei Modelle der Magnifica Evo: die Standard-Magnifica Evo, die mit einer simplen Dampflanze per Hand auskommt, und die One Touch-Version, welche wir hier testen, mit einer kleinen Milchkaraffe und automatischer Aufschäumfunktion. Wenn du nur wenig Aufwand betreiben möchtest, solltest du dich fefintiv für den One Touch entscheiden.

Hier findest die wichtigsten Informationen unserer Recherche über den Magnifica Evo One Touch.

Was Sie wissen sollten

De’Longhi hat es geschafft, die Magnifica Evo schlanker und eleganter aussehen zu lassen als die vorherigen Generationen. Sie nimmt eine gewisse Menge an Platz auf der Arbeitsfläche ein. Mit ihren Maßen von 240 x 440 x 360 mm (BTH) ist sie fast identisch mit der alten Magnifica S, aber die weicheren Kurven des neuen Design sorgen dafür, dass sie nicht mehr so brachial und klobig wirkt.

In den restlichen Bereichen ist das Design der Magnifica Evo One Touch ganz gewöhnlich. Auf der Oberseite befindet sich ein Bohnenbehälter mit einem Fassungsvermögen von 250 g und einem kleinen Drehknopf zum Einstellen des Mahlgrads von grob bis fein. Neben dem Bohnenbehälter befindet sich ein Schacht für gemahlenen Kaffee, über den du Einzelportionen zubereiten kannst, wenn dir die Bohnen ausgegangen sind. An der Vorderseite befindet sich eine Tassenablage zum Warmhalten.

Die Kaffeeausläufe lassen sich nach oben und unten schieben, um verschiedene Tassengrößen zu verwenden. Die maximale Tassenhöhe beträgt 140 mm und ist damit groß genug für die stämmigsten Tassen. Die Milchkaraffe rastet fest an der linken Seite der Maschine ein und hat einen Knopf an der Seite, mit dem du sie zum Reinigen herausnehmen oder in den Kühlschrank stellen kannst, damit die Milch nicht verdirbt. Der Ausgießer der Milchkaraffe lässt sich nach oben und unten schwenken, damit er für unterschiedlich große Tassen geeignet ist. Es empfiehlt sich also, darauf zu achten, dass der Ausgießer korrekt positioniert ist, damit die Milch nicht versehentlich in die Abtropfschale fließt.

Wie ist die Handhabung der Magnifica Evo ?

Die Magnifica Evo-Serie ist viel benutzerfreundlicher als die alten Magnifica S-Modelle. Diese Geräte hatten eine Blende mit Knöpfen und Symbolen, die zwar nicht verwirrend komplex, aber so unverständlich waren, dass die meisten Leute mindestens ein- oder zweimal in der Bedienungsanleitung blättern mussten. Im Vergleich dazu sind die hintergrundbeleuchteten, berührungsempfindlichen Tasten des Evo viel leichter auf einen Blick zu verstehen.

Große, helle Farbsymbole und klare Beschriftungen sind an der Tagesordnung, so dass nicht jeder im Haushalt das Handbuch zur Hand haben muss, es sei denn, er will sich unbedingt in die verschiedenen Einstellungsmenüs vertiefen.

Die Auswahl an Getränkerezepten ist umfangreich. Du kannst zwischen My Latte (das erkläre ich gleich), Latte Macchiato, Cappuccino, Espresso, Kaffee, Lang und Heißwasser wählen. Das Personalisieren der verschiedenen Varianten ist denkbar einfach. Drücke einfach lange auf eines der Getränke-Icons und die langsam blinkende weiße LED unter dem Symbol blinkt schneller; tippe erneut auf die Taste, wenn die Menge an Kaffee, Milch oder Wasser genau richtig ist, und du zack hast du es geschafft.

Die Milchkaraffe hat hilfreiche Anzeigen, die dir zeigen, wie viel Milch für einen oder zwei Cappuccinos oder Latte Macchiatos benötigt wird. Wenn du die My Latte-Auswahl verwendest, wird so viel Milch aufgeschäumt, wie du in die Karaffe gibst. Das ist praktisch, um eine bestimmte Tasse oder einen Becher zu füllen, denn du kannst einfach die gewünschte Milchmenge einfüllen. Ein Sensor hinter der Milchkaraffe stoppt den Dampfvorgang, sobald die Karaffe leer ist. Der automatische Sensor ist eine willkommene Neuerung, da die meisten älteren (und oft deutlich teureren) Maschinen von De’Longhi einfach weiter Dampfwolken ausstießen, wenn die Karaffe leer war, und du wütend auf die Abstelltaste drücken musstest.

Die anderen Funktionen lassen sich etwas weniger intuitiv einstellen. Wenn du lange auf das Einstellungssymbol drückst, musst du in der Bedienungsanleitung nachsehen, welches Symbol für welche Einstellung steht, denn es ist nicht sofort klar, wenn du die Kaffeemaschine anschaust. Zum Glück müssen diese Einstellungen – Kaffeetemperatur, Entkalkungseinstellungen und Energiesparfunktionen – nicht regelmäßig angepasst werden.

Es gibt noch ein weiteres Ärgernis. Wenn du ein Getränk mit extra heißer Milch auffüllen möchtest oder einfach nur einen Becher mit heißer Milch ohne Kaffee möchtest, hast du leider Pech. Der Magnifica Evo One Touch liefert nur Milch mit Kaffee, und der Kaffeeanteil ist nicht verhandelbar. Wenn du gerne die Möglichkeit hast, dir schnell eine heiße Schokolade zu machen oder einen zu starken Kaffee mit zusätzlicher heißer Milch aufzufüllen, könnte dieses Versäumnis ärgerlich sein.

De’Longhi Magnifica Evo One Touch Test: Macht sie Quallitativ hochwertigen Kaffee?

Mit wenigen Worten: Ja. Die Standardeinstellungen liefern mühelos heißen Milchkaffee und sowohl kurzen als auch langen schwarzen Kaffee. Du kannst einfach auf die Kaffeebohnen-Symbole in der Mitte des Bedienfelds tippen, um die Kaffeestärke für jedes Rezept individuell einzustellen (es gibt drei Stärkestufen – Mild, Mittel und Stark) und diese Stufen entsprechen einfach der Menge des gemahlenen Kaffees. Meiner Erfahrung nach ist stärker nicht immer besser: Die geschmacklich besten Ergebnisse erzielt man in der Regel mit den Einstellungen eins und zwei.

Nach längerem Vergleichen der Ergebnisse verschiedener Bohnen und Maschinen würde ich empfehlen, sich bei der Magnifica Evo an die klassischen mittleren und dunklen Röstungen zu halten – mit helleren Röstungen hat sie eher Probleme, da diese ihre fruchtigen, komplexen Aromen verlieren und am Ende zu bitter und scharf schmecken.

Wenn du es ganz genau nehmen willst, dann fehlt den Espresso-Shots der Evo One Touch die geschmackliche Tiefe wie die Shots aus dem weitaus teureren und besser anpassbaren Kaffeevollautomaten De’Longhi Primadonna Soul. Wenn du auf einen guten Espresso aus bist, musst du dich entscheiden: Entweder du kaufst eine manuelle Espressomaschine oder du gibst ein gutes Stück mehr für einen besseren Kaffeevollautomaten aus.

Sobald du den Espresso des Evo One Touch mit heißem Wasser oder heißem Milchschaum aufgießt, wird dich das aber kaum noch stören: Das Ergebnis ist eine sehr genießbare Tasse Kaffee. Etwaige Bitterkeiten werden durch die Süße der heißen Milch überdeckt oder durch das heiße Wasser so weit verdünnt, dass der Geschmack noch ansprechender wird.

Wenn du etwas Zeit damit verbringst, den Mahlgrad, die Kaffeetemperatur und die Menge des verwendeten Kaffees und der Milch für jedes einzelne Kaffeegetränk zu optimieren, kannst du bessere Ergebnisse erzielen, allerdings kannst du die Ergebnisse auch verschlechtern, also schadet es nicht, die Standardeinstellungen beizubehalten. Während die Magnifica S Smart von Anfang an optimiert werden musste, würde ich die Evo One Touch gerne einfach in Ruhe lassen.

Reinigung der Magnifica Evo

Der 1,8-Liter-Wassertank wird bündig in die rechte Seite der Maschine eingesetzt, und wenn man die Abtropfschale herausnimmt, gleiten diese und der Kaffeesatzbehälter gemeinsam heraus. Beide lassen sich in ihre Einzelteile zerlegen und sind daher leicht zu reinigen. Auch die Brühgruppe, die sich in einem Fach hinter dem Wassertank verbirgt, ist leicht zu erreichen und zu reinigen. Es empfiehlt sich zudem, die Milchkaraffe regelmäßig auszuspülen. Du kannst sie in ihre Einzelteile zerlegen, um sicherzustellen, dass keine Milchreste im Inneren zurückbleiben.

Solltest du die Magnifica Evo One Touch kaufen ?

Wenn die bloße Vorstellung, jeden Morgen von Hand Bohnen zu mahlen und Milch aufzuschäumen, dich dazu bringt, zu deinem nächsten Starbucks zu rennen, dann spricht viel für einen guten Kaffeevollautomaten. Noch mehr spricht für eine Maschine mit automatischer Milchaufschäumung und einer unverbindlichen Preisempfehlung von 479 €. Ich habe noch keinen preiswerteren vollwertigen Kaffeevollautomaten gesehen.

Wie auch immer man es dreht und wendet, die De’Longhi Magnifica Evo One Touch brüht eine nahezu perfekte Mischung aus Preis-Leistung und Bequemlichkeit. Wenn du einen guten Kaffee mit einem Minimum an Aufwand genießen willst, verdient diese Maschine einen festen Platz auf deiner Küchenzeile.